5
Aug
2007

Tulum, Lamanai und Tikal

Nicht in Ländern, nein, in Mayastätten tituliert dieser Blogeintrag.
Denn nicht México, Belize und Guatemala machten den Unterschied, nein, es waren die Eindruck hinterlassenden Ruinen von Tulum -auf den Klippen über der Karibik und neben einem der schönsten Strände die ich je gesehen- Lamanai -nach einer eineinhalbstündigen Dschungelbootsfahrt mitten im Wald gelegen- und Tikal -ebenfalls im Regenwald gelegen und von einem unglaublichen Ausmass, sechs Stunden wandern und kleine hohe Stufen steigen waren im Nu vorbei-. Ausserdem war ich noch auf der kleinen Ausgrabungsstätte Cahal Pech, die durch ihre geringe Besucherzahl einen ganz eigenen Charme hat. Und somit kann man sagen, dass, zurück von den Inseln, die Hochkulturen wieder meine Aufmerksamkeit erweckt haben. Die Reste der Bauten und die Reste des Wissens der Maya, die es über die Zerstörungswut der Kolonisation und Missionierung hinweg in unsere Zeit geschafft haben, sie lassen eine weit höher entwickelte Kultur als die unsere vermuten. Sind wir am Ende gar nichts anderes als verzogen? Von dem Wissen über die Natur befreit über verbrannte und betonierte Erde stolpernd? Wer weiss...

Über grünem Blättermeer

Über grünem Blättermeer
wiegt sich ein Zauberheer
und biegen Horizonte sich
Denn aus dem Grün schaut ein Stich
aus Weiss und Grau in Spitzesform.
Nein, dies ist nicht üblich Norm,
dies ist geheiligt Stätte
in grüntonvielfarb Bette.
Und es zieht die Zeitenleere
über Grün und Weiss und Blau
während riesen Wolkenheere
Mutters Kraft in grosser Schau
über Himmels Bogen stellen.
Ein Urteil hat sich selbst gefällt
und es heult der Affe von dem Ast
und kämpft und wirft mit Geistballast
in Form von tiefhochweiten Tönen
und noch ungeplanten Söhnen
die bereits sinnentweiht von den Tempeln spucken.
Doch nein, kein Räuspern und kein Mucken
Schweig und hör gut hin
klein nur ist der einzeln Sinn.
Es schreit der Wind den Klageweh
der baumbedeckten erdversteckten Reiche
und es knirscht die vergrabne Weisheit
unter den Plastikfüssen der ignoranten Heutzeit.

dAn040807 Tempel V mit Blick über Tikal


Doch nun zu den Ländern. Mexico hatten wir ja schon einige Male, doch mir fällt immer wieder auf ein Neues auf, dass ich die Halbinsel Yucatan durch ihre grosse Touristenanzahl aus dem Nahen Norden weniger mag, als die übrigen Teile des Landes die ich bisher bereist habe. Ich bin schon sehr gespannt auf Oaxaca und San Cristobal. Diese Städte sollten mein Bild wohl nochmal ändern...

Doch nun zu anderen Ländern. Let us talk about the Unbelizeable! Ein kleines Landstück, einst eins mit Guatemala, wurde durch Geschichtes Wirren zu einem britischen Kolonialgut und somit Creol-Englisch. An den Grenzen mischt sich allerdings einiges an Spanisch rein und somit kann man hier den meltingpot in seiner Farbenpracht erleben.
Corozal ist ein nettes kleines Städtchen knapp nach der Grenze mit alten Holzbauten und korallenblauem Meer. Orange Walk liegt weiter im Inneren und ist wohl die Bauernhauptstadt des Landes. Von hier aus fuhr ich per Boot nach Lamanai. Dann wollte ich nach Dangriga (nein, nicht nur wegen dem Namen im Namen), doch leider blieb ich in Belize City stecken. Doch auch dies war gut. Wiedereinmal zeigte eine Hauptstadt, dass sie lange nicht so schlecht wie ihr Ruf ist. (Oder aber ich hatte ähnlich wie in Kingston einen kleinen Rasta-bonus, nuh man cyan tellme). San Ignacio, nahe der Grenze zu Guatemala ist ein Partystädtchen mit dem typischen Brummen einer Grenzstadt.
Belize habe ich in einigen wenigen Tagen durchreist. Ich hätte gerne ein wenig mehr gesehen, doch Zeitplan (ja, seit ich mich auf Isla für Cuba und Jamaica rüstete habe ich sowas... sehr komisch, nach drei Monaten ins Land fahren, ohne Zeitgefühl und Plan) und Preise veranlassten mich dazu, schnell nach Guatemala zu kommen. Hier sitze ich nun, nach einem grandiosen Tag in Tikal und verbringe den heutigen, der mit einem Frühstück mit Blick über den regnerischen Lago de Petén Tikál begann, in einem Internetcafé in Santa Elena. Um 10:30pm geht mein Bus nach Guatemala City und Zeit ist noch massig verfügbar.

Im Herzen der Finsternis ist Licht
So malte ich einst die
blutige Morgenröte
in eine Blattesader.
Weiss trat eine Träne
in ihr Angesicht
und schillernd und glänzend und atemlos
im Sonnenschein.
Worte hallen nutzbefreit
und die Töne klingen weit
in die Tiefen rein
hinein.
Im Herzen der Finsternis ist Licht
und in ihm sich Regen bricht
zu Bögen wird
lichterfroh und farbenloh.
Halt zurück deine Augen
sonst erblinden sie noch
im Angesicht
des Gedichts
das Natur uns spricht:
Im Herzen der Finsternis ist Licht.

dAn abends030807San Ignacio Belize


P.S. Leider gibt es nun kameralos keine Bilder mehr. Ich hoffe die Zeilen geben dennoch etwas her.
dAn

Gerade eben in Mexiko

Eine Reise, einige Monate, viele Geschichten

Aktuelle Beiträge

Im glad I now signed...
Hi, everything is going perfectly here and ofcourse...
potengapower.at (Gast) - 14. Sep, 23:41
ochhh schade...
...dass mich der zufall mit ordentlich zeitverzögerung...
kerstin (Gast) - 19. Aug, 15:13
AUS STELL UNG 2
Südtirol lässt grüßen! Am Freitag 25.07.08 ist es...
-dAn- - 23. Jul, 19:26
AUS STELL UNG
Es ist soweit! Die Ausstellung zum Blog im HEI in München...
-dAn- - 2. Apr, 10:12
nach E.N.D.E. kommt A.N.F.A.N.G.
Lieber dada, noch mal einhalb monate nach deinem abschluss,...
Kathita (Gast) - 9. Jan, 03:22

Archiv

August 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
29
30
31
 
 
 

Mein Lesestoff


Roberto Bolano
Los detéctives salvajes


Mario Benedetti
Canciones del que no canta

Suche

 

Status

Online seit 6263 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 14. Sep, 23:41

Credits

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Cuba
Guatemala
Jamaica
Mexico
Vorbereitungen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren