27
Aug
2007

Me(e/h)r Atitlán, Huehuetenango und San Cristóbal

Buenaaaaaaaaaaaaaaaaasssss!

Und zwar mit allerbesten Grüssen aus San Cristóbal de las casas!
Ich habe mit Schmerzen die Grenze zu Mexico überschritten... zwar ist es mir nach wie vor das heimatlichste der bereisten Länder, doch Guatemala... Guatemala hat es in sich... Landschaftlich, freundschaftlich, die Freundlichkeit der chapulines und natürlich und vor allem durch die persönlichen Färbungen meiner Erlebnisse.
Doch lasset uns weitermachen wo wir zuletzt in den Schwanz der Erzählung bissen:

Ich blieb dann doch etwas länger in Las Pirámides. Um genau zu sein eine Woche insgesamt. In der Zwischenzeit hatte ich von einem israelischen Mitmeditierer eine schwedische Massage für Umsonst bekommen. Nein, nicht als sexuelle Advance, sondern und bloss weil er gerade am Lernen ist, sorry dudes, no story. Ausserdem gab es mehrere wundersam unterhaltsame Nachmittagsspaziergänge mit Amy (auch hier keine rosaroten Geschichten, sosorry) und immer wieder selbstgekochte Vegetareien. Wie viel Schoko- Bananen- Kokos- und Schokobananenbrot ich den örtlichen Gassenverkäuferinnen in der selben Zeit abgekauft habe, das will ich gar nicht wissen. Auch wie viel heisse Schokoladen ich bei den Schachspielen gegen den australianischen Lehrer und den alten Mann vom Café in mich gegossen habe, auch das will ich nicht aufgelistet wissen. Sagen wir, ich hatte eine süsse Phase, die mit dem Regen, den der böse Dean brachte, zusammenfiel. Was gibt es schöneres als eine heisse Schokolade, ein gutes Schachspiel und Regen, der auf den malerischen See und das umliegende Grün fällt?

Nachdem ich von allen und vor allem von Amy Abschied genommen hatte, schipperte ich nach Santiago am anderen Ufer des Sees. Doch dort war es betonern und teuer, also entschied ich mich schon nach einem Tag, es doch zu wagen und das Moloch aufzusuchen: San Pedro. Bisher hatte ich nur schlechte Drogengeschichten von dem Ort gehört, und der Name des Hostels war dann auch angebrachterweise "Trippy's". Doch gegen allen Erwartungen war es äusserst angenehm in San Pedro. Ich habe viel am Seerand meditiert, den gleichnamigen Vulkan mit etwas über 3000 Metern bestiegen und zwar allein und im frühmorgendlichen verwunschenen Nebel. Eine besonders schöne Erfahrung. Und das besonders schön ging weiter, weil ich am selben Abend wieder vor Amy stand, und noch einmal unerwarteterweise für abendlich und dann morgendliche Stunden mich mit einer neu gewonnenen Freundin austauschen konnte, bevor Endgültigkeit die Zeitlinie zog. Als der Tag etwas älter war, ging es mit einer Gruppe Amis aus dem Hostel, angeführt vom Besitzer des Ladens nach einem anderen, kleinen aber spektakulären Gipfel: Cabeza del Indio. Auf der Nase hat man einen wunderbaren Rundumblick über den Grossteil des Sees und einige dunkelgrüne Berge.

Morgengehup und Auspufflärm
auf Höhensonne angerichtet.
San Pedro erwacht und ich gehe
mit dem Hut auf dreadig Kopf
und Gepäck in Druck und Gewicht.
Ich gehe und doch warte ich
auf ehemalige Schulbusse
und ihre Reise
durch
die hohen Berge.
Reisefieber
und noch etwas
Keks im Kopf.

dAn 1015250807 San Pedro Parque central


Als ich mich schliesslich eines morgens aufmachte, um Atitlán zu verlassen, da konnte ich mich nur kopfschüttelnd und weiter auf die morgendliche Schönheit des Sees starrend wundern. Hatte ich doch über zwei Wochen an einem Ort verbracht, für den ich etwa vier Tage eingeplant hatte... Ich glaube, dass kein einziger der Tage umsonst war. Neue Energien und eine wunderbar dankbare Ruhe ist neben inneren Bildern alles, was ich mitnehme.
Nächste Station, einige Busfahrten weiter, war Huehuetenango. Nein, ich bin nicht nur des Namens wegen hingefahren. Es lag auf dem Weg. Vielleicht hätte ich eher Xela sehen sollen, doch ich stoppte in einem Ort, an dem um acht die Bürgersteige hochgeklappt wurden und in der eher brachial einfachen Posada Paradiso (oh ja, der Name) um zehn die Tür verschlossen wurde. Am Morgen konnte ich mich dafür über einige arg künstlich wiederhergestellte Ruinen freuen und über einen religiösen Umzug. Ich glaube fast es waren die Zeugen Jehovas, oder doch die Baptisten? Oder wiedergeborene Christen? Ich muss sagen, ich bin zunehmend verwirrt über massenhaft Kirchen mit Lautsprechern und aggressiver Missionierung. Ich kann sie vor allem und sowieso nicht auseinanderhalten...

Meine Fahrt zur Grenze dauerte ein paar gute Stunden. Dann spazierte ich in Mesilla über die Grenze. Eine irrwitzig kurze und überbezahlte Taxifahrt brachte mich vier Kilometer von der guatemaltekischen Immigration zur mexikanischen. Zwei Stempel mehr im braunroten Büchlein und ich wartete immer noch auf eine ordentliche Durchsuchung. Nichts dergleichen! Somit musste ich die drei Stunden bis zur Abfahrt meines Busses nach San Cristóbal im Park des Grenzortes Cauthemoc mit etwas aberwitzigen kleinen Jungs verbringen, die einfach alles wissen wollten (also doch fast wie bei den Zöllnern) und lieber eine Frage zweimal stellten als nichts zu sagen ;) Ein Wolkenbruch beschloss unseren Abschied. Ich wurde somit zu arroz, frijoles, huevos a la mexicana und etwas Salat im Restaurant des Busterminals getrieben und die Jungs in ihrer Mütter Küchen.
Ich bin zur Zeit ein typischer Beilagenesser, so ohne Fleisch und so (ja, da war eine Zeit lang einfach zu viel davon im Spiel) und dafür ernte ich immer wieder fragend-besorgte Blicke der Bedienungen, ein grosser Spass.

Im Verlorensein
eine Heimat finden
deren Hüttenwände
deine Haut sind.
Einatmen und freudenträndend
die Liebe zum Leben
mit deinem einzigen Instrument
in die Sturmesböen singen.
Stumm werden.
Leer werden.
Eins werden.
Und dabei All gewinnen.

dAn nachmittags 270807 San Cristóbal Cerro Guadalupe


Um zehn Uhr nachts kam ich in San Cristóbal an und entschied mich zu einer Herbergssuche per pedes. Ich hatte leider Glück und kann daher keine Abenteuer berichten: das von mir auserwählte Hospedaje Doña Rosita hatte Platz für mich und ich stand sogleich vor der Doña, einer alternden Revoluzzerin und Kräuterweibchen mit eindeutigen Standpunkten, die sie in einem beinahe ununterbrechbaren Redefluss zum Ausdruck bringen kann, sobald sie wittert, dass du einige Gedanken und Meinungen teilst.
Heute habe ich die Stadt unsicher gemacht, zwei Aussichtspunkte und ein Museum später sitze ich hier und versuche Gedichte zu verschicken und Audios zu sortieren. Bald wird es Zeit für eine weitere Leckerei und eine gute Mütze Schlaf. Morgen um 7:30 wartet Frühstück und dann möchte ich in die Berge, Natur riechen und Indios bei der Arbeit grüssen.

Bis dahin grüsse ich
den werten Leser und die In

euer dAnielito
Katha (Gast) - 4. Sep, 12:53

scdlc

dadadüdlü,
ich muss sagen - mein 4.mal scdlc gefällt mir am allallabesten :)

langsam hab ich aber keine lust mehr drauf, dass du jeden ort immer einen tag (oder so) vor meiner ankunft verlässt!

hier schmeckt das essen wieder toll, aber ich merke genau am essen, dass ich langsam wieder reif für europa bin: meine ganzen mexi-leibgerichte sind einfach nicht mehr so der bringer wie noch vor zwei monaten.

bist du puerto e.? ich komme am freitagmorgen an, ticket vorschriftsmässig schon in der tasche. wann ist cachaua (??) dran? sonst noch ein kleiner daddl-tipp (das gehört mit zwei p im übrigen!) - mazunte, jetzt ist nebensaison, da bist du dort ganz nett allein mit den schildis und grossen fischis im wasser, ich bleib nur in puerto, hab ich beschlossen (busfahren macht auch keinen spass mehr, mäh!).... bist zum 11.9. bleib ich dort, 12.9. in df sein und dir dort einen dicken schmatz geben!

besos, kathita aus der guten alten real de guadalupe

Katha (Gast) - 7. Sep, 14:39

Puerto im REgen

hallo dada,
wo bist du? weil ich bin naemlich seit heute morgen in puerto, es regnet, aber das ist fast egal. ich wohne wie eine prinzessin in meinem maedelshostel ganz fuer mich alleine.

bist du auch hier oder in deinem mangrovendorf oder vielleicht sogar schon in puebla?

schade - ich hoffe, du hast puerto noch anders gesehen, weil eigentlich ist das meer hier so toll und nicht so ne braune bruehe mit babywellen wie gerade.

meld dich doch bitte SOFORT bei mir, wenn du in reichweite bist :)

DANKI!
daddl
-dAn- - 7. Sep, 16:01

uiuiui

da wâr ich doch grad sogar noch da... aber leider schon auf dem sprung nach puebla.... ja, regen ist nicht so schön, aber dieses natürlcihe idyll chacahua wohl auch nicht zu überbieten...
wir sehen uns wohl leider erst im defectuoso wieder, geniess es hier
bis baldigst!
deindan
dAn

Gerade eben in Mexiko

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Lieber dada, noch mal einhalb monate nach deinem abschluss,...
Kathita (Gast) - 9. Jan, 03:22

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