19
Jun
2007

Von Palenque über Yaxchilan und Bonampak nach Campeche

¡¡¡Pirates!!!
wurzeln
So langsam kommt die Karibik ins Spiel! Doch nunmal langsam und der Reihe nach!
Mein kurzzeitiger Nachbar an der Cabañawand
Palenque hat es mir angetan! Ich verblieb eine gute Woche in El Panchan und hatte sehr viele gute und tiefgreifende Erlebnisse.
Ein besonders bunter Vogel von El Panchan
Das Maya Ritual zur Aurareinigung war dabei vielleicht das Highlight, aber es gab auch durchaus einige andere interessante Begebenheiten zwischen Ruinen und Urwald. Dabei muss ich nun zugeben, dass die verwachsenen Tempel von Palenque zwar schön sind, doch jene von Yaxchilan am Grenzfluss zu Guatemala gelegen noch einiges mehr könnnen!
Ich habe mich in diesem Fall aufgrund der Abgelegenheit des Ortes und des allmählichen Zeitdrucks (zu Beginn nächsten Monats läuft mein Visum aus und ich muss Mexico zumindest kurzfristig verlassen) dazu herabgelassen nicht alleine hinzufahren, oder, was bei dem Wasserfall Misol Ha
Meiner Meinung nach der beste Wasserfall in der Gegend. Man kann durchtauchen!
sehr gut funktioniert hat und mich beim Wasserfall Agua Azul beim Dunkelwerden an der Strasse stehen liess, per Autostopp hinzukommen.
tropfen
[Misol Ha ist übrigends meiner Meinung nach der weit schönere Wasserfall. Weniger touristisch, mit einer danebengelegenen Höhle und der Möglichkeit von einem Stein aus durch den Wasserfall zu tauchen und dabei die volle Macht des Wasserfalls zu spüren]
Agua Azul bei Regenzeit
Nein, stattdessen begab ich mich auf eine Tour mit einer Horde von Menschen. Ein Graus, so möchte man meinen, doch in diesem Fall war es sehr angenehm, ich habe ein paar sehr nette mexikanische Geschwister und drei sehr liebe Katalanen kennengelernt. Letztere haben mich einen Tag nach der Tour in ihrem Leihauto mit nach Campeche genommen. Die Tour brachte uns nach einem kollektiven Frühstück (schliesslich warteten wir von sechs bis halb sieben auf den Bus) zu den wenig spektakulären Ruinen von Bonampak. Hier kann man einige der letzten erhaltenen farbigen Wandmalereien der Mayas bestaunen. Danach ging es für eine gute Weile mit einer Affengeschwindigkeit auf kleinen Strassen durch das Nichts und dann eine gute Stunde per Boot auf dem Grenzfluss zwischen Mexiko und Guatemala abwärts richtung Yaxchilan.
boote
Hier begrüssten uns erst Fledermäuse in einigen Katakomben und dann hohe Steintreppen die über Hügel und Pyramiden den Göttern oder zumindest den Tempeln entgegenführen.
MIt Ana Lucia vor der grossen Akropolis von Yaxchilan
Es herrschte eine wunderbare Ruhe, einige Tempelanlagen befanden sich noch ein gutes Stück tiefer im Dschungel und die Besucheranzahl war recht klein, sodass es ein grosser Genuss war, durch diese Wildnis zu wandeln, wenngleich die feuchte Hitze kein Kinderspiel war.
Zwei aufgeweckte Kinder der Lacandonen
An diesem Abend übernachteten wir in einer Hütte bei den Lacandonen, einem Indiovolk aus dem Dschungel, deren Männer sich traditionellerweise die Haare nicht schneiden (sehr sympatisch) und weisse Tunikas aus Baumfaser tragen. Die Kinder waren sehr aufgeweckt, die Affen diebisch und der Hahn ein wunderbarer Wecker.
Affe-hinter-Gittern
Das Essen war leider nicht sehr abwechslungsreich (das zweite Mal an diesem Tag gab es Huhn) doch da es hier etwas kühler war als in Palenque und die Müdigkeit des Bestaunens und Wanderns spürbar war, wurde es eine wunderbare Mütze Schlaf und das war gut so. Am nächsten Tag stand schliesslich und endlich eine fünfstündige Urwaldwanderung an...
falter
Nun gut. Es war wunderbar. Es hätte glorreich sein können, wenn man uns vorher gesagt hätte, dass wir durch zwanzig Flüsse stapfen werden und deshalb Flipflops und kurze Hosen besser wären. Nun habe ich feuchte Schuhe mit gutem Geruch und nicht den blassesten Schimmer wie ich die wieder trocken und vor allem duftfrei bekomme... Vorschläge und Hausmittel sind gerne willkommen ;)
bambu
Im Urwald habe ich eine wunderbare Frucht gegessen deren Namen ich leider nicht mehr weiss, ein paar Riesenceibabäume gesehen und begrüsst, die unglaubliche Tierwelt bestaunt (von der Schlange hab ich leider nur ein ordentliches Stück Haut gesehen) und wunderschöne Blüten berochen. Am Ende der Tour gab es nochmal einige Ruinen zu sehen, doch waren diesesmal nicht der Reise wert und auch der Wasserfall war dank der Regenzeit nur ein gewaltiges schokoladenfarbiges Tosen und mit denen, die ich davor gesehen habe nicht vergleichbar.
ceiba
Zurück in El Panchan musste ich aus irgendwelchen inneren abenteuerlichen Gründen eine andere Heimstatt ausprobieren und wohnte in einem leeren Dorm. So dachte ich. Aber neben mir wohnten noch ein paar hundert Stechmücken und so wurde meine kurze Nacht zu einer sehr unruhigen.
Um sechs klingelte der Wecker und eine knappe Stunde später sass ich mit Bego, Lidia und David im kleinen Auto und war auf dem Weg nach Campeche.
Eine Stunde später passierten wir mit ein wenig Mühe eine Militärsperre an der der Waffenschmuggel, der Menschenschmuggel und die Narcos bekämpft werden. Und ich dachte mir nur, dass man die alle mal zu meiner geliebten bayrischen Polizei schicken sollte, damit die Herren lernen, was eine ordentliche Durchsuchung einer Person und eines Autos bedeutet ;) Aber dann korrigierte ich mich, schliesslich sucht man hier ja nach substantiellen Dingen und Mengen, und nicht nach dem einsamen Feiertagsdübel eines unbescholtenen Handwerkers.
Wir dachten, mit einer Kontrolle im Schatten einiger gepanzerter Jeeps und fetter Maschinengewehre sei der Abenteuerwert des Tages erreicht, doch weit gefehlt. Mitten auf der endlosen Geraden beginnt das Lichtlein der Benzinanzeige zu leuchten und eine leichte Nervosität macht sich beim Fahrer bemerkbar. Er hatte vergessen am Morgen zu tanken. Es wird schon immer wieder mal eine Tankstelle da sein. Weit gefehlt! Wir wussten, dass die nächste nennenswerte Siedlung 70 Kilometer weit weg war. Nie im Leben hatten wir genug Benzin für diese Strecke. Wir machten dennoch die KLimaanlage aus, schlossen alle Fenster und fuhren schön langsam weiter. Ich sah mich schon durch das heisse Land stolpern, mit einer leeren Flasche Wasser in der Hand, auf der Suche nach einer Tankstelle, so wie vor ewigen Zeiten in der Camelwerbung. Schliesslich erschien doch ein blaues Schild mit dem erhofften Zeichen. Jubelnd rollten wir auf der Tankstelle ein. Zwei Männer im schmutzigen Overall sassen gemütlich in der Garage und bewegten sich nicht. Aus dem Laden quoll lauter Reggaeton. Ansonsten war keine Menschenseele zu sehen. Als ich den Zapfhahn nahm und auftanken wollte, schrie einer der zwei Typen: "Hey, das ist leer. Ich habe allen Sprit verkauft." Wir konnten es nicht glauben. Doch ja, es war so. Eine Tankstelle ohne einen Tropfen Sprit, und wie wir später herausfinden sollten, ging dies schon seit drei Tagen so.
Missmutig stiegen wir wieder ins Auto. Ich hatte mir noch eine Flasche Wasser gekauft, die war lauwarm, denn sparsamerweise hatte man wohl auch die Kühlschränke auf ein Minimum runtergeschraubt, nur die Stereo plärrte auf vollem Niveau und die Arbeiter waren hier, sinnlos aber dennoch.
tanken
In der nächsten Siedlung gelang es uns in einem Fahrradgeschäft ein paar Liter überteuerten Benzin zu erstehen und so konnten wir die Reise für die nächsten 70 Kilometer wieder beruhigt hinter uns bringen. In Campeche assen wir sehr gut in einem etwas touristischen Restaurant und dann hiess es Abschied nehmen, für mich ging es ins Hostal Monkey direkt am Hauptplatz und für meine Mitfahrgelegenheit ging es weiter nach Mérida, schliesslich wollen sie in 20 Tagen halb Mexiko bereisen.
Kirche-in-Campeche
Leider haben mich diverse Klimaanlagen plus die urwaldige Feuchtigkeit mit einer leichten Angina bedacht und ich kränkel grad ein wenig rum, doch stört dies weiter nicht, wenn die Hitze und das hellblaue Meer der Karibik vorgesehen sind!
Campeche-bei-Sonne
dAn

Gerade eben in Mexiko

Eine Reise, einige Monate, viele Geschichten

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