14
Mai
2007

Chihuahua

Welch ein Wechsel.
chihsanjuan
Ich kam zusammen mit Jonty der seit einem Jahr die Isle of Man verlassen hat um America zu bereisen per Bus nach Chihuahua. Schon im Bus machte ich Bekanntschaft mit Gaby, einer Lehrerin die in den Bergen "besondere Kinder" unterstützt und für das verängerte Wochenende nach Hause fuhr. Dadurch wurden wir direkt ins Hotel San Juan gelotst und auf eine Portion Elote, Mais mit Käse, eingeladen. Eigentlich lud sie uns auch gleich auf eine Party in einer Scheune ein, doch ihr Auto spielte nicht mit und wir verblieben in der Stadt. Dadurch begaben sich Jonty und ich in den Bierdunst der Bar, die an das Hotel angeschlossen ist. Die Chihuahuenses kommen hierher um billig zu trinken und wir lernten gleich eine ganze Gruppe kennen, die uns bald aufnahm und die unser Abendleben durchgestaltet.
chihgrupo
Teilweise ist dies ein wenig viel, aber im Grossen und Ganzen ist dies wohl die freundlichste Aufnahme, die ich bisher unbekannterweise und reisenderweise erleben durfte. Die Damen behaupten, sie wären hier die Hübschesten, doch ich sehe wieder eine Menge Übergewicht und Cowboyhüte und Stiefel in allen Farben. Aber was solls, der Vergleich wird schliesslich und endlich mit der Karibik zu machen zu sein.
Doch bis dahin: ¡viva la revolución, viva méxico, cabrones!
Mural
Die Stadt Chihuahua ist recht klein, doch dank Gaby und der Gruppe um Yaneth, Carlos und Idaly, und so weiter, habe ich mich entschieden, doch eine dritte Nacht zu bleiben um dann wieder Südwärts zu reisen. Also noch eine Nacht, hoffentlich mit weniger Mezcal als gestern.
Was die Literatur angeht, so habe ich mich gerade heute neu eingedeckt und lese mich immer weiter den Inseln entgegen.
Fanta???
Ach, und sagt doch mal, gibts das bei uns auch? Fanta mit Traubengeschmack?

10
Mai
2007

Barranca del Cobre

Bin ich schon wieder zu Hause?
canyon
Dünne Luft, Nadelwälder, tiefster Harzgeruch... kalte Nächte...
Nein, ich bin in Creel, mit dem Zug
Ferrocarril
ging es von El Fuerte hierher und ich muss gestehen, die Reise ist etwas überbewertet aber dennoch ihr Geld wert.
senorescarril


Morgenlicht auf Kälteschock
und es friert der Mensch
im Wartesitz

Der Hahn kreischt
erste Tagesklänge
doch die Welt
bleibt ruhig und
atmet tief

dAn0830090507Creel


Gestern und heute war ich mit vier anderen in einem Auto unterwegs, in den Cañon runter. Es war eine sehr holprige Fahrt, denn sechzig Kilometer der Fahrt war Schotterstrasse mit schönen grossen Löchern.
canoncompany
Spass hört und fühlt sich anders an..
Dennoch. Die Aussicht, die unterschiedlichen klimatischen Gegebenheiten und eine Nacht bei Feuerschein und Wasserrauschen unter einem perfekten Sternenhimmel und einem Schlafsack (ja, endlich konnte ich ihn einweihen! Nochmals vielen Dank an die lieben Münchner Sponsoren!) im Freien, das war die To(rt)ur wert.
fuego

Warte nicht auf Abendstimmung
mit Blätterrauschen und Grillgezirp
Warte nicht auf Sommersonne
Vogelgezwitscher und Wasserfallen
Nein
schliesse die Augen
denn wir sind mitten drin
und harzig und trocken und holzig
die dünne Luft uns haucht

Schliesse die Augen
und öffne dich!

dAnabends090507Batopilas

Wasserfall

Auf der Rückfahrt habe ich mich dann wieder stärker angeboten den Chauffeur zu spielen, um den französischen, englischen und vor allem den holländischen Fahrkünsten ein wenig Alpenralley entgegenzuhalten ;)
ninaindigena

7
Mai
2007

Von Mazatlán über Mochis nach...

Und schon wieder Worte mit Sand zwischen den Ritzen!
mazatlansunset
Eine dicke Umarmung voller Reisefieber!

Ich komme gerade aus Mazatlán. Dahin fahren die Mexikaner zum Urlaub machen und die Gringos auch und neben der Betonwüste
stangen
findet sich ein wenig Strand und eine wunderbare Altstadt mit einer sehr lebhaften Musikszene. Ich hörte wunderbare Trommeln vorletzte Nacht. Leider fehlten die dazu tanzenden Wesen, wenn man von einer älteren Touristin im Batikkleid absieht.
hotelbau
(man beachte die Mischung aus Holz und Metallstützen im obersten Geschoss)
Die Küste ist hier teilweise schön felsig, und der Leuchtturm anscheinend einer der höchsten der Welt. Nun, nicht aus eigener Kraft, es ist der Hügel, der so weit aus dem Wasser ragt. Ansonsten nicht viel Spannendes.
mazatlanaus
Wieso bin ich überhaupt hier und nicht mehr am romantischen Strand mit den kleinen Holzcabañas?
Nun. Drei Tage lang ging alles gut. Aber in der dritten Nacht... da wurde das wahr, was alle davor schon wussten, nur bei mir bisher nicht zugetroffen hatte: Die Sandflöhe und die Mücken, sie assen mich bei lebendigem Leibe auf!!
So flüchtete ich nach einer schlechten Nacht nach Mazatlán. In diesem Urlaubsparafies war ich nun drei Tage und in der vergangenen Nacht habe ich den Bus nach Los Mochis genommen. Unterwegs mit einer kleinen Frau Doktor geschwatzt. Um fûnf war ich in Mochis und schon eine Stunde später im Bus nach El Fuerte (Das Fort) das seinen kolonialen Flair behalten hat. Ich kam kurz nach Sonnenaufgang an und stand bald danach mit Sack und Pack auf dem palmenvollen Dorfplatz auf dem die Vögel um die Wette pfiffen und dennoch gegen das allgemeine Gezirpe des anderen Getiers nicht ankam.


Mit dem ersten Morgenstrahlen
kommen nicht bloss Mückenplagen
es zirpt und pfeift und schwirrt
gar manches andre Tier noch leicht verwirrt
in das hektisch Taggeschehen
während alte Männer sich gleich jungen Liebespaaren
auf die Sonnenbänke wagen

Wasser plätschert königlich
und Stöckel klatschen feierlich
auf das Pflaster dieser Kolonie
Sag, wie war es einst, sag mir wie!

Weissgekalkte Palmenstämme
ragen auf in gezierter Menge
und wippen leicht in Morgenluft

Gutes Futter verheisst ein erster Duft
doch ist an Weichen noch nicht gedacht
hat mir doch so ganz durchwacht
dieser Platz den Hof gemacht
und mich zauberfiebrig festgelacht

dAnnachsieben070507ElFuerte


Ich las ein wenig im Sonnenschein und machte mich dann auf die Suche nach einer Herberge. Ich fand eine Pritsche für ultimative 50 Pesos.
fuertezimmer
Das sollte mir gereichen, morgen früh gehts zum Zug und in den Cañon.
Doch nun sei ein wenig durch die Trockenheit gewandert!
Bis bald
es grüsst noch immer ohne weissem Hut
Euer dAn

2
Mai
2007

Tepic y San Blas

Buenas tardes!

Dies ist der erste Eintrag im neuen Monat. Mai. Letzter Monat vor der Regenzeit?! Wir werden sehen. Bis zum ersten Regentropfen ist mir dies relativ egal.

Ich habe Guadalajara in der Mittagshitze verlassen und kam bei noch höheren Temparaturen ein paar Stunden und unzählige Stops später in Tepic an. Dank eines guten Tipps in der kleinen Stube, die sich Turisteninformation nannte, kam ich in einem "Hostal" für 50 Pesos die Nacht unter. (Der Euro ist gerade um die 15 Pesos wert..) Mitten unter Strassenmusikanten und buntgekleideten Indios fand ich mein Quartier. Ein spärliches Zimmer mit Gittern an Tür und Fenster. Leider ohne Sauberkeit und ohne Gardinen. Dies war besonders blöd weil auf dem Gang die ganze Nacht das Licht brannte und ich um halb drei aufwachte und mich schon aufmachen wollte, um den nahegelegenen heiligen Hügel der Stadt im Morgenlicht zu besteigen. (So muss es Hühnern in ihren Legebatterien gehen.) Zum Glück wartete ich dann noch ein wenig und nickte nochmal ein. Ich kam dennoch beinahe rechtzeitig hin und war mir danach sicher, dass ich den Weg durch die Staubstrassen der Vorstadt im Dunkeln nicht gefunden hätte. Auf dem Hügel erwartete mich nach viel Staub und Hitze eine weitläufige Aussicht und nebenbei auch der Gekreuzigte und seine zwei Nachbarn.

Hügel von Tepic mit den drei Gekreuzigten

Da ich Kirche und Ähnliches schon am Abend meiner Ankunft hinter mich gebracht hatte und auch ein wundersames Zusammentreffen mit einem mexikanischen Jungen, der breitestes Ghettoamerikanisch sprach und nur darauf wartete wieder in den Norden zu "gehen" (und vor allem und mit den besten Erinnerungen ein wunderbares Fisch-Abendessen auf einer Terrasse mit Blick über den Zócalo, den zentralen Platz der Stadt), entschied ich mich nach meinem Kurzzeitpilgerweg zum Aufbruch. Es war Zeit für den Weg nach San Blas. Zwar verpasste ich den Bus, der genau abfuhr als ich mein Ticket kaufte, aber der Verkäufer, ein waschechter Milanista der sich eine Fahrt nach Italien erträumte, war überredbar und tauschte mein Ticket um. Der Bus war zweiter Klasse und recht voll, er stoppte immer wieder am Strassenrand oder Notstreifen und liess Leute ein und aussteigen. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir das Dröhnen des Motors und das Pfeifen der Lüftung samt dem Rütteln der schlechten Federung ein kleines Leid, doch plötzlich...

Mitten im Nichts
NichtsinMitten
Kein Motorgeräusch mehr
Brummmmm
Bumm
mmmmmmm

Was bisher störte
ruckelte und dröhnte und zuckelte
ist nun heissinnigst vermisst.
Hitze kriecht durch Dach
und Fenster und
auch die falsche Kühle
schnupfenbringend
wird ganz plötzlich
schmerzlich herbei und
gesehnt...

Irgendwann geht es
wunderweisswarum
weiter
und jedes Ruckeln
und ein jeder Buckel ist
ein Segen nun
und bringt Freude nun.

dAnmediodía300407Tepic-SanBlas

Cocodrilo

Wer errät was das Foto zeigt??

In San Blas fand ich eine Cabaña am Strand, Meer und Sand und somit endlich einen Ort zum Joggen. Ausserdem einen Fluss um Krokodile und Vögel und Jungel zu begutachten. Die Nahaufnahmen enstanden allerdings in der Tierstation am Ende der Flussfahrt durch den Jungel.
aguila
Nun muss ich in den Sonnenuntergang,
alles Liebe
SanBlasAtardecer
der dAn

28
Apr
2007

Verwechselbar

autobusmexicano

Aus Guanajuato nach Guadalajara...
Tja, wieviele böse Blicke habe ich nun schon geerntet, weil ich die beiden so unglaublich unterschiedlich kingenden Städte verwechselt habe..
Nun gut... Merano mit Milano zu verwechseln würde wohl genauso wirken..

guadalajara_iglesia1

Hier ist alles teuer. So. Das war Feststellung Nummer eins.
Dass die Frauen hier die schönsten in ganz Mexiko sind, das kann man mitunter auch feststellen, doch zwängen sich zwischen diese Lichtgestalten derart viele Menschen mit Gewichtsproblemen, dass Mann wenig davon hat, von den Schönsten. Ist dies ein grundsätzlich Problem der nordamerikanischen Ästhetik oder tappen wir hier in die oberflächliche Stereotypenfalle??

Vor den cabañans in Guadalajara befinden sich interessante Sitzgelegenheiten in Menschengestalt. Dies ist das Ende einer Lehne.

Guadalajara hat ein sehr angenehmes Zentrum mit vielen Fussgängerzonen. Kunst und Kultur wird hier grossgeschrieben, Gestern dachte ich auf eine Stummfilmvorstellung mit Livemusik zu gehen und landete in einem "centro cultural rastafarian" mit drei Live Bands. Leider alle schlecht abgemischt, aber dennoch, ein Spass und ein guter Ausflug zu meinen Hermanos.
Am Donnerstag abends war Salsatanzen mit den Damen aus dem Hostal angesagt. Ich sage dazu nur eines: Mexikanerinnen sind Schmeichlerinnen. Als wüsste ich nicht wie schlecht meine Hochschulsportsalsa Kenntnisse sind. In München gibt es schliesslich gleich zwei Personen die darüber ganz genau Auskunft geben könn(T)en.

Ansonsten habe ich nur eins gelernt: Meide Museen in Provinzen wenn du gerade eben die der Hauptstadt frequentiert hast... Nun gut. Dafür habe ich einige wunderbare Murales gesehen und die Ausstellung von Roberto Rébora, einer der Gründe wieso ich hier überhaupt Station mache.
Ausserdem wollte man mich auf einen typischen Touristen-kaufen-Folklore-Markt schicken, doch ich nahm zum Glück den billigeren Bus und wurde in einer etwas unhygienischeren Gegend bei einem anderen Markt rausgelassen, der erstmal mit alten Autoreifen und gebrauchten Stiefeln begann, dann doch zu einem netten Markt mit guten Essensständen wurde. Dann fand ich ihn leider doch noch, den vollklimatisierten und spiegelglatten Markt der traditionellen Vasen und anderen Gebrechlich.. äh, Zerbrechlichkeiten.

Habe ich schon gesagt, dass ich zuviel esse und alles probiere? Nein?
Nun, somit sei es offenbart.
Ach und das Fleisch vom Kopf der Ziege und die getrockneten Heuschrecken, sie schmecken vorzüglich! Das Obst ebenso und es ist vor allem die Banane und die Avocado natürlich gereift.. Leider servieren sie hier häufig Salat mit nix. Kein Dressing, kein Essig... ein trockener Spass..

taube

Es weht beinahe konstant ein leichter staubiger Wind in dieser Stadt. Schlecht für Linsen und damit Brillenzeit. Ich vermisse meine Sonnenbrille, die in Südtirol bleiben wollte und verfluche die UV-Schutzlosen Billigdinger die es an jeder Ecke gibt. Aber erst mal ausprobieren, war ja klar.


Während sengende Hitze
vom Sterben flirrt
und ein leichter Wind
nur Dürre birgt
findet sich tief im Bauch
einer Zurückgezogenheit
eine Taube leise gurrend
mit Echo unterlegt.
Schallend heult ein
greller Wüstenfuchs
und sehnt die Nacht
herbei.

dAnnachmittags270407Tlaquepaque/Guadalajara



Ich muss los, nein nicht essen, schauen und lauschen.
¡Hasta muy pronto!

23
Apr
2007

Guanajuato

guanajuato3
Ich befinde mich in einer alten Bergbaustadt, die voll ist von kleinen bunten Häusern. Heute ist es eher Universitätsstadt, was sich auf das Abendleben sehr positiv auswirkt. Es gibt hier eine Reggaebar, in der ich mich schon sehr zuhause fühle.
espanacolombiamexico
Ich bin hier sehr schnell mit einer ganzen Meute von Jungs und Mädels bekannt geworden und habe sehr viel Spass. Am Samstagabend war ich auf einer Geburtstagsfeier, bei der unglaublich leckere Speisen warteten (meine ersten getrockneten Heuschrecken habe ich nun hinter mir) und natürlich das immer gleichschmeckende mexikanische Bier, das runtergeht wie Wasser und auch einen ähnlichen Effekt hat. Ich lerne hier unsinnige Sprüche, alle tief unter der Gürtellinie und immer dreideutig. Ganz mein Geschmack ;)
30cumple
{der mit dem traurigen Spruch auf dem T-Shirt ist der Jubilar}

Das Museum der Mumien war nicht ganz so nach meinem Geschmack, doch es zeigt wohl auf unverkennbare Art, wie man hierzulande mit dem Tod umgeht: Wie Schaufensterpuppen steht eine Mumie neben der anderen, lustige Texte beschreiben sie und ihre Vergangenheit. Im ersten Moment überwältigen die offenen Münder und die reine Tatsache, vor exhumierten Leichen aus dem örtlichen Friedhof zu stehen. Dank des mineralhaltigen Bodens werden hier nämlich alle auf natürliche Art und Weise mumifiziert und stehen im Fall einer perfekten Mumifizierung und knausriger Nachkommen, die die Friedhofsgebühren nicht mehr bezahlen, nach einigen Jahren im Museum, um von den zahlenden Massen ebenso offenmundig begafft zu werden, wie man selbst dasteht.

Mumiensehen

Gelbgebleicht
mit schmerzverzerrten
Grimassen
Das Haar
staubig schwarz
und
blendend weisse Zähne
Kannst du sie hören?
Kannst du sie fühlen?
Oder ist es nur deine Endlichkeit
die dich schlucken lässt?

dAn220407GuanajuatonachdemMuseodelasMomias

Aber keine Angst, wie das Bild mit cubanischem Puro hoffentlich beweist, es geht mir nicht allzu schlecht ;)
conpuro

19
Apr
2007

Aufbruch

Ich habe das ü und das ä und das ö, ja sogar das ë und so....entdeckt!! Ja, es gibt da nämlich eine ganz tolle Taste auf der Tastatur und die macht nichts weiteres als das: ¨
Schön, nicht?
Nun, für den Lesefluss soll dies zumindest zuträglich sein, so sag ich mir. Bedeutet aber nicht. dass ich nun weit mehr schreiben werde, keine Angst.
chile
Ich bin sowieso auf dem Sprung. Es geht heute endgültig nach Guanajuato.
Von Mexico DF gibt es abschliessend nur zu berichten: Das Bibliothekspersonal in der Nationalbibliothek ist eindeutig freundlicher als in Bayern, doch leider auch etwas unbedarfter was das eigene digitale Recherchesystem angeht. Doch dies ist verständlich, schliesslich besorgt man sich hier Informationen auch eher durch ein Netz aus zwischenmenschlichen Beziehungen. Da fühl ich mich ja gleich zu Hause. Dass Europa gerade dieselben Temperaturen beschert sind, wie mir, das sehe ich nun nicht als Indiz an, dass ich auch zu Hause bleiben hätte können, sondern eher als Zeichen, dass doch ganz was anderes wichtig ist. Kultuhur und so. Nicht? Das sage ich jetzt noch so lange, bis ich den ersten Sand zwischen den Fingern habe, dann wollen wir mal sehen und staunen.
Bis dahin dicht ich weiter und mache mich auf den Weg.


Der Versuch
das wahre Leben
an Papier zu binden
ist mein Glaube nicht
Doch gib mir
das Donnergrollen des Schmetterlings
das Wüten eines Blumenkopfs
und das Erdgezitter eines Hundehaufens
so mal
so schreib
so bind
ich dir
das blanke Sonnendunkel
auf das Reissherz der Zeil
die harsche Eiseshitze
auf das Kästchen der Mitt'

Nein

frag mich keine Sonntagsblumen Glaubensgrell
frag mich keine Hitzparolen Wahlkampfsschnell
frag mich keine Tiefgrundtaucher Denkenstoll
Nein
lass mich malen
und lass dich zahlen
was Gekritzel wert dir ist

dAn170407MEX


Ich muss los. Station und Bus suchen, fahren, ankommen, Hostal suchen und lauter andere Reisesachen machen.
Bis bald in der Stadt mit den bunten Häuser.

guanajuatocasas2

15
Apr
2007

Tequila und tote Studenten

Sonnensonntag.

Komme gerade aus dem Munal, dem nationalen Museum fuer moderne Kunst. Etwas kreuz und quer gehaengt, aber teilweise sehr gut zu sehen.
Heute geht das ja auch wieder, das mit dem Sehen. Gestern war dies eher anstrengend. Zumindest den dreiviertel Tag lang. Ausser Lesen, Dichten, Wassertrinken war ich zu nichts Produktivem zu gebrauchen. Am Freitagabend habe ich mich schliesslich und endlich auch ueberreden lassen. Zur lucha libre, dem mexikanischen Wrestling, mitzukommen. Mir war bis zum Schluss nicht ganz klar, wieso all die Menschen einem getuerkten Kampf mit einer derartigen Inbrunst zujubeln. Zugegeben, teilweise kommt es zu akrobatischen Hoechstleistungen, doch stehen Gewinner und Verlierer schon von Beginn an fest und all das Kaempfen ist ein einziges Schaulaufen. Im besten Fall macht sich der Held vor dem Auftreten ein paar kleine Schnitte in die Stirn, die dann waehrend des Kampfes aufplatzen und dem ganzen einen Touch von Haerte geben.
luchalibre
Daraufhin folgte uebermaessiges Trinken an der Hostalbar mit dem Barman der immer wieder auf dem Thresen stand und Tequila einfloesste. Muss ich mehr sagen?
paulychicanas
Welch ein krasser Wechsel zum Tag, den ich beinahe zur Gaenze in der UNAM, der Universitaet von Mexico Stadt, verbrachte. Dort findet sich eine andere Welt. Es gleicht einem amerikanischen Campus aus dem Bilderbuch, mit viel Gruen, schoen gestutzt und einem autark funktionierenden System. Eine Stadt in der Stadt.
Apropos Studenten. Am Donnerstag war ich auf der Plaza de las tres culturas, wo 1968 einige Studenten (bis heute ist unklar ob 40, 4000 oder noch ein paar Nullen mehr) an ihre revolutionaeren Gedanken glauben mussten.
UNAM
Mir gehen weit profanere Gedanken durch den Kopf. Zum Beispiel, dass ich bis jetzt, es ist hier 3:50pm, nur Fruehstueck und meinen allerliebsten frisch gepressten Orangensaft zu mir genommen habe. Zeit fuer ein paar Tacos. Mindestens.
dAn

Gerade eben in Mexiko

Eine Reise, einige Monate, viele Geschichten

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